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Hechingen, 25.11.2025

Warum Portfreigaben am Router die größte Gefahr für Ihr Netzwerk sind

Sicherheitsrisiko PortfreigabenKurz gesagt: In der Regel sollte man sich gut überlegen, ob man Portfreigaben auf seinem Router oder Firewall einrichtet und so sein Netzwerk für das komplette Internet öffnet!

Das ist eines der häufigsten Sicherheitsrisiken im Heimnetz. Hier die wichtigsten Gründe und sichere Alternativen:

❌ Warum Sie lokale Netzwerkgeräte nicht direkt freigeben sollten

  1. Hohe Angriffswahrscheinlichkeit:
    Herstellern von Netzwerkgeräten wir Kameras, SmartHome-Steuerungen, NAS (Netzwerk attached Storage) sind häufig Ziel automatisierter Angriffe (Brute-Force, Exploits, Ransomware).

  2. Veraltete oder unsichere Protokolle:
    Ports wie 21 (FTP), 445 (SMB), 5000/5001 (DSM) sind im Internet extrem gefährlich. Die Ports für die Geräte für Fernzugriff sind Hackern sehr gut bekannt und werden als erstes entdeckt. Nicht alle Hersteller haben das richtige Maß für die Sicherheit ihrer Geräte.

  3. Datenverlust und Ransomware-Risiko:
    Angreifer können Ihre gesamten Daten verschlüsseln oder löschen. Aber auch direkter Zugriff auf IP-Telefone können hohe Kosten verursachen, der Zugriff auf Livestreams Ihrer Kamera können unangenehme folgen haben, nicht nur wenn darauf kompromittierende Bilder zu sehen sind, sondern auch im Bereich Datenschutz könnten bei Unternehmen empflindliche Strafen drohen!

  4. Fehlkonfigurationen werden sofort ausgenutzt:
    Selbst komplizierte Passwörter schützen nicht gegen Sicherheitslücken. Immer wieder kann man ohne Login auf einer Kamera den Stream direkt ohne Passwort abrufen, selbst wenn die Weboberfläche der Kamera mit einem sicheren Passwort geschützt ist. Zudem bieten viele Hersteller nicht immer und lange genug Updates für die Systeme an und so bleiben Sicherheitslücken offen für Angriffe! Wer dazu die Schwachstellen nicht kennt und per Settings schliesst, setzt sich zusätzlichen Risiken aus.

  5. Standardbenutzer "Admin" ist aktiv
    Nicht nur einfache Passwörter sind ein Risiko, sondern auch Standard-Benutzer wie "admin" oder "superuser" sollten wenn möglich dringend geändert werden. Nutzen sie cryptische Namen ohne Bezug zu persönlichen Daten.

  6. Solche Geräte haben häufig keinerlei Schutzmechanismen
    Meist haben die Geräte nur einfache Software, die nur für den gebauten Zweck programmiert wurde. Viel zu oft wird der Punkt Sicherheit vergessen und wenn der Hersteller schon ein Augenmerk auf Sicherheit hat, werden die Geräte häufig nicht aktualisiert.

  7. Die Geräte werden vom einigen Herstellern nur selten aktualisiert
    Wir bereits in Punkt 1 erwähnt, fehlen häufig Updatesmöglichkeiten für die SmartHome-Geräte und bieten so häufig Sicherheitslöcher an, auch wenn diese vom Hersteller vielleicht schon geschlossen wurden, fehlt der Focus auf der Aktualisierung der Geräte.

  8. Es gibt meist keine interne Firewall
    Die kleinen Geräte bieten kaum Möglichkeiten einer kleinen, internen Firewall und müssen daher über das Internet-Gateway geschützt werden. 

  9. Häufig laufen die Geräte ohne Zertifikate und Verschlüsselung
    Viele der Geräte arbeiten ohne Verschlüsselung und übertragen Passwörter und Daten unverschlüsselt. Das ist ein leichtes Spiel für Hacker und Angreifer.

  10. Manche Kameras bieten Streams ohne Passwort
    Die meisten Kameras haben zwischenzeitlich sowohl eine verschlüsselte Verbindung wie auch den Passwortzwang in der Software umgesetzt. Aber längst nicht alle und ältere Modelle haben ebenfalls nicht diese Standards hinterlegt. Hacker greifen dabei nicht auf die Weboberfläche, sondern direkt auf den Kamerastream zu und dieser ist sehr häufig ungeschützt abrufbar. Bei einer Portweiterleitung ist dies ein beliebtes Einfallstor. Und google hilft hier den Hackern, sucht man nach bestimmten URLS wird man schnell fündig und kann Kameras problemlos aufrufen und live zusehen.
     
  11. Die Masse bringt Hacker auf den Plan
    Die Masse an solchen "dummen" Geräten ruft Hacker schnell auf den Plan, da die Erfolgsaussichten bei solchen Angriffen auf das Heimnetz sehr hoch sind. Nicht selten wird ein Drucker, eine Kamera oder eine Haussteuerung von Hackern übernommen und für Angriffe im Netz mißbraucht. 

✅ Sichere Alternativen 

  1. Zugriff ausschliesslich per VPN (empfohlen) 
    OpenVPN, IPSec oder SSL VPN als Einwahl bieten geschützten Zugriff auf alle Geräte im lokalen Netzwerk. Die Geräte bleiben im lokalen Netz vor externen Zugriffen geschützt. Die Angriffsfläche bei einer VPN-Einwahl ist geringer als bei einer Portfreigabe nach außen ins Internet. VPN Router haben generel ein höheres Schutzniveau und sind dafür gedacht, direkt aus dem Internet erreichbar zu sein. 

  2. Upload auf einen gesicherten Cloud-Server - leider nicht für Geräte und Systeme geeignet!
    Verschiedene Hersteller übertragen lokale Daten auf einen gesicherten, externen Server. Darüber lassen sich dann diverse Steuerungen vornehmen, ohne dass lokale Geräte direkt im Internet erreichbar sind. Die Geräte sind selbst aus dem Internet NICHT erreichbar, aber kommunizieren über verschlüsselte Kanäle z. Bsp. mit einem Server vom Hersteller, der wiederum deutlich besser vor Angriffen geschützt ist, als die Gerätz selbst. Die Geräte übertragen lokale Information zum Server und holen sich von dem Server ein durchgeführte Einstellungen. Damit hat man eine sehr gute Trennung der Geräte vom Internet hergestellt. .

  3. Hersteller-Sicherheitsdienste - wenn es denn wirklich sein muss!
    Hersteller-Sicherheitsdienste: Manche Hersteller, wie z. bsp. Synology oder QNAP bieten sogenannte Connect-Verbindungen, dabei werden keine Ports freigegeben, sondern Verbindungen. Die so hergestellten Verbindungen können dann über Internet mit minimiertem Risiko genutzt werden.

Wann kann eine Portfreigabe trotzdem sinnvoll sein?

Fast nie. Und wenn, dann nur: hinter einem Reverse Proxy mit HTTPS + HSTS + 2FA auf nicht-standard Ports mit IP-Whitelist … und selbst dann ist VPN fast immer die bessere Wahl.

▶️ Empfehlung: Nutzen Sie immer ein VPN für Zugriffe in das lokale Netz - ob privat oder im Unternehmen!

Öffnen Sie keine Ports für Netzwerkgeräte ins Internet. Das ist die Kombination aus sicher, einfach und zuverlässig. 

 

Wichtigste Regel: Nicht alles, was machbar ist, sollte man auch machen! 

Die Möglichkeiten Geräte über das Internet zu steuern und zu bedienen verspricht Komfort und ungeahnte Möglichkeiten! Mal ein Rolladen hochgefahren, die Temperatur eingestellt, ein Blick auf die Kamera und die Steuerung der Heizung ist bequemt über Internet möglich.

Aber, wer sich nicht auskennt, sollte extrem vorsichtig mit der Internetfreigabe von lokalen Geräten sein, denn ist die "Dose der Pandora" erst mal geöffnet, kann es schnell gehen und alle Daten sind mit Ransomware verschlüsselt und man sieht sich eine hohen Lösegeldforderung ausgesetzt.

Darum gilt nicht nur für NAS Geräte die Empfehlung, den Zugriff auf lokale Infrastruktur im Heimnetz nur per VPN zu realisieren! 

 

Sie haben noch Fragen, sind sich unsicher bei der Einrichtung von VPN oder Freigaben?

Diese Fragen beantworten auch gerne unsere Experten:

 

Kontakt:
za-internet GmbH
Telefon: 0 74 71 / 9 30 199-0

E-Mail: info@za-internet.de
Website: www.za-internet.de

 

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